Weder Rammler noch Erpel

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Ente oder Häschen? Das berühmte Kippbild von William James zeigt je nach Blickwinkel eines dieser beiden Tiere. Doch bei Markus scheint dieses Bild auf der Kante zu stehen: Seit gut einer Woche ist er nach Theresa weder Rammler noch Erpel mehr..

Manchmal gibt es das, dass Werke berühmter sind als ihre Erfinder. Das weiß jeder, der Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ nur aus der Pizzawerbung kennt. Oder der Psychologe William James. Er selbst ist nur in Fachkreisen bekannt – sein Kippbild mit der Hasenente hat es immerhin bis in eine amerikanische Fernsehsendung geschafft. Dabei sieht man entweder eine Ente oder aber ein Häschen, je nachdem, aus welchem Blickwinkel man die Abbildung betrachtet. Weniger animalisch lässt sich das Ganze auch mit einem Gitterwürfel nachstellen. Oder mit Markus, sagt Theresa, als ich sie zum Frühstücken im Westend treffe.

Markus ist Theresas Freund. Also Kumpel, setzt sie hinzu. Sehr guter Kumpel. Einer mit Anfassen, sage ich. Theresa nippt an ihrem Kaffee. Eigentlich nicht, sagt sie. Seit einer guten Woche aber eben irgendwie doch, gibt sie dann zu. Da hat Markus ihr in einem Anfall von Gin und Tonic erklärt, er hätte kein Problem damit, ihre Freundschaft bei Gelegenheit mal ein wenig zu „vertiefen“. Theresa schluckte und bestellte schnell eine neue Runde. Die Möglichkeit, mit Markus mehr zu teilen als die gemeinsame Vorliebe für guten Wacholderschnaps hatte sie bis dahin noch nicht einmal in Betracht gezogen. Mit einem unbeholfenen „Danke“ gab sie ihm einen Korb.

Trotzdem, seit diesem Abend verbringen die beiden jede Nacht miteinander. Jede verdammte Nacht, beteuert Theresa und gähnt ausgiebig in ihre Kaffeetasse. Es ist so: Theresa träumt. Von Markus. Von Dingen, die sie niemals mit Markus machen möchte, ganz egal, wie viel Gin und Tonic er ihr dafür ausgeben würde. Das Traurige daran ist, dass Markus gar nichts weiß von seinem nächtlichen Glück. Denn was Theresa ihrem Kumpel früher ohne Aufhebens erzählt hätte, ist ihr jetzt so unangenehm, dass sie ihm nicht mal mehr in die Augen sehen möchte. Irgendjemand hat das Bild gekippt und nun steht es auf der Kante. Markus ist weder Rammler noch Erpel. Dafür aber, möchte man Theresas Träumen Glauben schenken, höchst animalisch. Lisi Wasmer

Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“.
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Lisi Wasmer setzt sich in ihrer Kolumne mit allen Tücken der Partnersuche auseinander. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, gibt uns Lisi Einblicke in verschiedenste Beziehungen. Die Lektüre endet bei uns oft mit Tränen in den Augen- sei es vor Lachen, Freude oder Traurigkeit.

Vielen Dank, Kai Pflaume

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Kai Pflaume hat die Ansprüche an Romantik ziemlich hoch gesteckt – dank ihm träumen tausende Frauen von Teelicht-Herzen und roten Rosen. Doch das kann auch zu Problemen führen.

Ich gebe zu, ich bin ein wenig voreingenommen. Das liegt daran, dass ich im Alter von acht Jahren unsterblich in Kai Pflaume verknallt war, er aber nie auf meine gemalten Liebesbriefe geantwortet hat. Vermutlich war er zu sehr damit beschäftigt, unglücklich Verliebte im Fernsehen wieder zu vereinen. Ist aber egal. Ich fühle mich von Kai Pflaume ziemlich im Stich gelassen: 18 Jahre lang hat er uns erzählt, was angeblich romantisch sein soll. Dann hat er sich dezent in die Zahnbürstenwerbung zurückgezogen – hinter sich ein Meer von Frauen, die von Teelicht-Herzen und roten Rosen träumen. Und mich. Todunglücklich und fernab davon, Romantik jemals wieder etwas abgewinnen zu können. Danke, Kai Pflaume. Sabine ist übrigens total beleidigt.

Sabine hat Geburtstag und ist ein Musterbeispiel eines Kai-Pflaume-Opfers: Ohne Romantik geht bei ihr gar nichts. Gerade hat sie beim Bowlen einen Strike geworfen. „Ein Volltreffer. Genau wie Du“, ruft Andreas und wirft ihr eine Kusshand zu. Ich schaue unverfänglich auf meine Schuhspitzen. Die beiden kennen sich von der Uni und sind gerade im Begriff, das nervigste Pärchen aller Zeiten zu werden. „Mit dir habe ich den Wurf meines Lebens gemacht“, zwitschert Sabine. Das ist zu viel. Die meint das ernst. Ich muss so lachen, dass mir mein Schoko-Milchshake aus den Nasenlöchern tropft. Peinliche Stille. Sabine straft mich mit Todesblicken. Wie gesagt: Sie ist total beleidigt.

Vielleicht liegt es ja daran, dass ich mit zwei großen Brüdern aufgewachsen bin und mir dadurch die frühkindliche Hinführung an die Doppel-X-Chromosomität abgeht. Das wirft mir jedenfalls mein Kumpel Markus vor, den ich am nächsten Morgen treffe. Als er mir erzählt, er habe für die süße Nachbarin aus der Wohnung gegenüber ein Windrad in Rosenform gebastelt, bin ich jedenfalls froh, dass ich diesmal keinen Milchshake bestellt habe. Das hätte schon wieder eine Sauerei gegeben. Markus schmollt.

Dabei bin ich nicht allein. Tanja, meine Sandkastenfreundin, hat von ihrem Freund zum Geburtstag ein selbst geschriebenes Gedicht bekommen. Sonst nichts. Dabei hätte sie sich so über diese High Heels gefreut, die sie im Internet entdeckt hatte. Zumal allein in deren Absätzen schon mehr Poesie steckt als in den Reimen ihres Freundes. Als sie ihm das sagt, ist er zutiefst verletzt. Das einzige, was die Beziehung vielleicht noch retten könnte, wäre ein Auftritt bei „Nur die Liebe zählt“, mit Teelichtern und roten Rosen. Aber stattdessen gibt es Zahnbürstenwerbung. Danke, Kai Pflaume. Lisi Wasmer

Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“.
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Lisi Wasmer setzt sich in ihrer Kolumne mit allen Tücken der Partnersuche auseinander. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, gibt uns Lisi Einblicke in verschiedenste Beziehungen. Die Lektüre endet bei uns oft mit Tränen in den Augen- sei es vor Lachen, Freude oder Traurigkeit.

Liebe und Schleudertrauma

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Marie hat Erfahrung mit Männern, die eigenartige Einstellungen zu ihren Körperflüssigkeiten haben. Die letzte Erfahrung mit dem misstrauischen Martin war allerdings zu viel des Guten.

Ich sage es gleich zu Beginn, damit später niemand behaupten kann, er sei nicht gewarnt worden: Heute wird es schmutzig. So ist das eben, wenn Klausuren anstehen. Dass man in solchen Zeiten generell alles macht, außer sich mit dem Prüfungsstoff auseinanderzusetzen, ist ja eh ein altbekanntes Phänomen. Ich für meinen Teil nutze die Gelegenheit, das Fusselsieb der Waschmaschine mal wieder sauber zu machen. Meine Kommilitonin Marie verzieht angewidert das Gesicht, als ich eine Handvoll glitschigen Fusselschleim aus dem Ablauf fische. Probehalber zerreibe ich ein wenig davon zwischen den Fingern. Es schmatzt. Marie würgt. Ich hätte ein pervertiertes Verhältnis zu zähflüssigen Substanzen, sagt sie.

Dabei müsste sie eigentlich am besten wissen, dass zähflüssige Substanzen auf viele Menschen eine gewisse Faszination ausüben. Jahrelang hat sie sich über ihren Langzeitfreund Richard beschwert, der ihrer Meinung nach ein „überspitztes Interesse an seinen Körperflüssigkeiten“ an den Tag legte. Marie spricht wirklich so, die Geschichte ist nichts für klare Worte. Wie gesagt: viel zu schmutzig. Passend dazu könnte man vielleicht auf die Waschmaschinenthematik zurückgreifen. Sagen wir es so: Der gute Mann hatte die Angewohnheit, seinen Fusselschleim nach jedem Waschgang genauestens auf Menge, Farbe und Konsistenz hin zu untersuchen, weiß der Himmel warum. Richard ist inzwischen übrigens nicht mehr Maries Langzeitfreund.

Erst kürzlich wurde er durch den misstrauischen Martin ersetzt. Der misstrauische Martin ist ein netter Kerl, hat aber – arme Marie – im Vergleich zu Richard erst recht eine eigenartige Einstellung zu seinen Körperflüssigkeiten. Das liegt an seiner zwar unbegründeten, deshalb aber nicht weniger stark ausgeprägten Angst, Marie könne ihm ein Kind anhängen wollen, was ihn zu ungewöhnlichen Maßnahmen veranlasst. Bleiben wir in der Waschküche: Hat der misstrauische Martin das Schleuderprogramm beendet, verknotet er seinen Fusselschleim fein säuberlich im Schonbezug und nimmt ihn mit nach Hause. Zurück bleibt Marie, leicht angewidert und ziemlich beleidigt. Mit Männern und ihren zähflüssigen Substanzen möchte sie fürs Erste nichts mehr zu tun haben. Dafür bleibt ihr jetzt mehr Zeit, um sich auf die Klausuren vorzubereiten. Lisi Wasmer

Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“.
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Lisi Wasmer setzt sich in ihrer Kolumne mit allen Tücken der Partnersuche auseinander. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, gibt uns Lisi Einblicke in verschiedenste Beziehungen. Die Lektüre endet bei uns oft mit Tränen in den Augen- sei es vor Lachen, Freude oder Traurigkeit.

Zwischen Yolo und Krähenfüßen

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Ab den Mittzwanzigern wird man für manche Dinge zu alt. Das muss auch Kathi am eigenen Leib erfahren, als sie von der Mutter ihres vier Jahre jüngeren Liebhabers in dessen Bett ertappt wird.

Es hätte so ein schöner Abend werden können. Drei Mädchen, ein Balkon, ein Kasten Bier. Und dann das: „In fünf Jahren sind wir 30“, sagt Sarah mit Grabesmiene. Ich mache mir schnell eine neue Flasche auf. Über so etwas spricht man nicht, finde ich. Vergangene Woche wurde mir in der Drogerie eine Anti-Falten-Creme empfohlen. „Ich habe gestern ein graues Haar entdeckt“, legt Sarah nach. Meine Stimmung stellt gerade einen neuen Rekord im Limbo-Tanzen auf. Noch nie fand ich die Mittzwanziger so deprimierend: ein Leben zwischen Yolo und Krähenfüßchen. Kathi zuckt mit den Schultern und sagt: „whatevs“. Ich weiß nicht mal genau, was das bedeuten soll, außer, dass Kathi eindeutig noch näher am Yolo-Pol steht als wir anderen und eine königliche Laune im Gesicht stehen hat.

Das liegt freilich an Hannes, mit dem sie nachher noch ins Kino geht. Ich frage sie, ob er in die Spätvorstellung überhaupt hereingelassen wird. Giftige Blicke. So ist das, wenn man sich einen vier Jahre Jüngeren sucht. Findet Sarah übrigens auch. Und die hat Erfahrung damit, früher hat sie sich regelmäßig mit den Klassenkameraden ihres kleinen Bruders eingelassen. Stundenlang schwärmte sie uns damals von deren schier grenzenloser „Energie“ vor. Schade nur, dass die Kleinen damit wohl nicht wirklich viel anfangen konnten. Vielleicht hätten sie öfter einen Blick in den Playboy und weniger ins Kochbuch werfen sollen, jedenfalls kam die ihnen anscheinend einzig bekannte Rührbesen-Technik in Sarahs Bett nicht gut an. Ihr jetziger Freund ist Anfang 30.

Und Kathi? Die ruft noch in derselben Nacht verzweifelt an, ich solle sie sofort abholen. Hannes hatte sie nach dem Kino noch mit nach Hause genommen, es gab einen Absacker, im Anschluss wildes Gefummel. Und dann gab es Ärger: Offensichtlich hatte Hannes vergessen, die obligatorische Socke an die Türklinke zu seinem Kinderzimmer zu hängen. Seine Mutter stand plötzlich vor dem Bett. Kathi sprang auf und flüchtete Hals über Kopf aus der Wohnung. Jetzt steht sie in Unterwäsche an der Landsberger Straße. „Whatevs“, sage ich, als sie sich erschöpft auf meinen Beifahrersitz plumpsen lässt. Kathi seufzt. Für Männer, die noch bei ihren Eltern wohnen, sei sie wirklich zu alt.
Lisi Wasmer

Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“.

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Lisi Wasmer setzt sich in ihrer Kolumne mit allen Tücken der Partnersuche auseinander. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, gibt uns Lisi Einblicke in verschiedenste Beziehungen. Die Lektüre endet bei uns oft mit Tränen in den Augen- sei es vor Lachen, Freude oder Traurigkeit.

Frischfleisch oder Resteessen?

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Steffi ist schon zu lange Single. Sie hat eine Schwäche für Aufgewärmtes. Das verbindet sie mit Christian, der sich einmal im Monat mit seiner Ex trifft. Resteessen? Dabei soll doch Frischfleisch sehr gesund sein.

Steffi hat sich verliebt. Severin ist groß, sieht unglaublich gut aus und das Beste: Er gehört ihr und ihr ganz allein. Für diesen Prachtkerl hat Steffi keine Kosten und Mühen gescheut. Knapp hundert Euro hat sie investiert, hat ihn vom Elektromarkt bis in ihre Wohnung geschleppt und liebevoll auf seinen dort schon lange reservierten Platz im Küchenregal gestellt. Steffi seufzt und schlägt lächelnd die Augen nieder. Wenn sie an Severin denkt, wird ihr gleich ganz wohlig. Denn seit sie nun einen Hightech-Mikrowellengrill hat, sei ihre Lebensqualität um mindestens zweihundert Prozentpunkte gestiegen, schwärmt sie. Ich glaube, Steffi ist schon zu lange Single.

Wo wir schon beim Thema sind: Steffi ist nicht die einzige, die eine Schwäche für Aufgewärmtes hat. Als ich mich mit Christian auf einen Kaffee am Hauptbahnhof treffe, sehe ich ihm schon von Weitem an, dass er irgendwas angestellt hat. Irgendwas heißt in diesem Fall Lara und ist seine Exfreundin. Ungefähr einmal im Monat ist sie seine betrunkene Exfreundin, die ihn anruft, ob sie nicht noch „was machen wollen“. Klar, sagt Christian dann, weiß genau, dass „was machen“ eigentlich „es machen“ bedeutet, und nimmt sich fest vor, diesmal aber wirklich nicht wieder mit ihr im Bett zu landen. Wie das so funktioniert, kann man sich denken.

Ich schaue auf meine Schuhspitzen und nicke langsam. Was jetzt kommt, kenne ich schon: „Ich muss damit aufhören, das tut mir wirklich nicht gut“, sagt Christian. Er wird auch damit aufhören. Zumindest ungefähr für einen Monat. Ich zucke mit den Schultern. Im Grunde ist es ja auch nicht die schlechteste Idee, sich ab und zu mit Verflossenen zu vergnügen. Da weiß man wenigstens, was einen erwartet. Das Problem ist nur: Ein Leben aus Konserven ist ungesund, ab und an ein bisschen Frischfleisch sollte schon drin sein. Wer aber einen vollen Vorratskeller hat, der wird bequem.

Damit wären wir wieder bei Steffi. Die habe ich nicht mehr gesehen, seit Severin in ihr Leben getreten ist. Ich frage sie, ob wir später gemeinsam Essen gehen. Total anstrengend, findet Steffi und unterbricht die Telefonverbindung: Sie muss in den Keller eine Dose Rindergulasch holen, da hat sie keinen Empfang. Ich will mich schon geschlagen und Steffi ein für alle Mal an die Mikrowelle verloren geben, da ruft sie zurück. Ihr Exfreund habe ihr gerade geschrieben. Mit seiner Neuen sei es vorbei, ob die beiden nicht mal wieder „was machen wollen“. „Resteessen“, sage ich. Steffi schluckt. Heute Abend wird gekocht.
Lisi Wasmer

Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“.
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Lisi Wasmer setzt sich in ihrer Kolumne mit allen Tücken der Partnersuche auseinander. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, gibt uns Lisi Einblicke in verschiedenste Beziehungen. Die Lektüre endet bei uns oft mit Tränen in den Augen- sei es vor Lachen, Freude oder Traurigkeit.

Ein Kerl zum Striegeln

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Prinz Charming hat viele Gesichter. Für manche ist er beispielsweise blond, glattrasiert und leicht gebräunt. Sarah hat da eine ganz andere Vorstellung. Ihr Traumprinz muss vor allem eins sein: haarig!

Sie: am Strand. Er: auf einem weißen Pferd. Sand spritzt nur so unter den Hufen. Und dann: ein Heiratsantrag. Man denkt, vor solchen Zwischenfällen wäre man sicher, hier in der schnöden Realität, aber nein: So was passiert nicht nur im Märchen, so was kann in den besten Familien vorkommen. Am Ende der Erzählung sind wir ein wenig verstört. Unsere Eltern haben uns nicht genug Disney-Märchen-Adaptionen vorgesetzt, um uns auf die Welt da draußen vorzubereiten.

Sarah schaut besonders angewidert. Dabei ist sie gerade diejenige unter uns, die sich einen Mann auf einem Pferd wünscht. In ihrer Vorstellung sollte das Pferd allerdings schwarzes Fell haben. Und viel wichtiger: Der Mann auf dem Pferd auch. Seitdem Sarah bei ihrem Auslandssemester in Istanbul Vertreter der einheimischen Bevölkerung, nun ja, sagen wir mal hautnah kennengelernt hat, wirken mitteleuropäische Männer auf sie wie gerupfte Hühnchen: kahl und bleich. Da haben auch all die Fernsehspots für Bodycruiser keinen Einfluss auf ihre Libido genommen. Romantisch vorgeprägt nicht durch Disney sondern die Illustrationen in ihrer Ausgabe von „1001 Nacht“ und gefestigt nach gut 303 Nächten am Bosporus, weicht Sarahs Bild von Prinz Charming von der handelsüblichen Ausführung ab: Sarah will einen haarigen Mann. Im Idealfall ist dann wohl – wenn er nur mit Pumphosen bekleidet bei Sonnenuntergang herangeritten kommt – das schwarze Fell des Araberhengstes nicht zu unterscheiden vom nackten Oberkörper des Reiters. Ein Kerl zum Striegeln sozusagen.

Sarahs haarige Phantasien sorgen am Tisch für noch mehr Befangenheit als die Geschichte mit dem Heiratsantrag. Ein klarer Fall von frühkindlicher romantischer Fehlprägung? Das erklärt jedoch nicht Sarahs angewiderten Gesichtsausdruck über den Heiratsantrag am Strand. Denn, wenn man mal genauer hinsieht, unterscheidet sich der Antragsteller auf dem weißen Ross gar nicht so sehr von Sarahs Pelzprinz. Ja, vielleicht fände sich sogar eine ganz ähnliche Szene in Disneys „Aladdin“, wenn es nicht so viel Mühe gemacht hätte, all diese Brusthaare in Handarbeit zu zeichnen – wer weiß? Es scheint also, als wäre wenigstens Sarah gar nicht so schlecht vorbereitet auf die Realität der Liebe. Der Rest von uns sollte wohl dringend einen Disney-Abend veranstalten. Lisi Wasmer

Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“.

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Lisi Wasmer setzt sich in ihrer Kolumne mit allen Tücken der Partnersuche auseinander. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, gibt uns Lisi Einblicke in verschiedenste Beziehungen. Die Lektüre endet bei uns oft mit Tränen in den Augen- sei es vor Lachen, Freude oder Traurigkeit.

Thüringer Liebesschlacht

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Sich für ein Date mit Wonderbra und falschen Wimpern auszustatten, kann man als Mogelpackung bezeichnen. Mathilda nennt es strategische Kriegsführung. Doch sie ist nicht die Einzige, die schummelt – denn auch Männer greifen in die Trickkiste.

Ein kleiner Franzose mit einem Faible für Dreieckshüte und Revolutionen hat einmal gesagt, im Krieg und in der Liebe sei alles erlaubt. Mathilda sieht das ähnlich, auch wenn sie mit Krieg nicht wirklich etwas am Hut hat. Dafür ist sie die erste auf dem Schlachtfeld, wenn es um die Liebe geht. Da wird getrickst, intrigiert und vor allem gemogelt. Gerade steht Mathilda im Bad und fälscht sich, was das Zeug hält. In einer halben Stunde trifft sie sich mit Thomas, einem Austauschstudenten aus den USA. Ich höre mir schon zum zwanzigsten Mal an, dass Thomas eigentlich gar nicht ihr Typ sei. Trotzdem verrenkt sie sich gerade beim Versuch, sich falsche Wimpern für ihn anzukleben. Das liegt an seinem Akzent und daran, wie er ihren Namen am Telefon ausgesprochen hat: Mäffillda. Sehr sexy.

Während sie weiter schminkt und toupiert, muss ich an den Zauberwürfel aus der Mini-Playback-Show denken. Aus der kleinen Mathilda wird „Mäffillda“, Femme fatale in High Heels und Wonderbra. Ich frage, ob es nicht unangenehm werden könnte, wenn der Schwindel beim gemeinsamen Auspacken auffliegen sollte. Mathilda zuckt mit den Schultern. Wenn erstmal alle nackt sind, schaue man eh nicht mehr so genau hin, frei nach dem Motto: „Wenn ich schon mal da bin.“ Das klingt nicht besonders romantisch, finde ich. Mathilda nennt es strategische Kriegsführung.

Eine Woche später nennt sie es eine bodenlose Frechheit. Anscheinend gibt es auch Männer, die Napoleons Ansichten teilen. Denn Mathilda war nicht die einzige, bei der man nach Abzug der Trickkisten-Gimmicks ein bis zwei Augen zudrücken musste. Noch bevor der Spaß so richtig angefangen hatte, gestand Thomas, er komme eigentlich aus Thüringen und schütze seinen amerikanischen Akzent nur vor, um bei den Frauen zu landen. Habe er sie dann erst einmal bis hinter seine Haustür gekauderwelscht, blieben die meisten trotzdem über Nacht. Wenn man schon mal da ist, sozusagen. Mathilda traute ihren Ohren nicht. Da half es auch nichts, dass Thomas versuchte, mit seinem Dialekt zu punkten: Aus sexy Mäffillda wurde eine beleidigte Moddhülda. Und aus der gemeinsamen Nacht wurde nichts. Lisi Wasmer

Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“.

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Lisi Wasmer setzt sich in ihrer Kolumne mit allen Tücken der Partnersuche auseinander. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, gibt uns Lisi Einblicke in verschiedenste Beziehungen. Die Lektüre endet bei uns oft mit Tränen in den Augen- sei es vor Lachen, Freude oder Traurigkeit.

Abschied aus dem Liebes-Olymp

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Griechische Götter und Monogamie haben sich noch nie besonders gut vertragen. Das muss Hannah am eigenen Leib erfahren. Doch wer sich in einen Adonis verguckt, braucht sich nicht wundern…

Wer sich ein wenig in der griechischen Mythologie auskennt, der hat gelernt, dass es bei den Göttern der Antike nicht immer unbedingt sittsam zuging. Da wurde getrunken, getrickst und, man kann es nicht anders sagen, geschnackselt was das Zeug hält. „Genau wie im Sommersemester“, sage ich und ernte böse Blicke von Hannah. Stimmt aber. Denn sobald die Temperaturen die magische Zweizifferngrenze überschreiten, herrscht an der Uni Ausnahmezustand.

Dionysos lädt zum Bier im Innenhof, graue Mäuse werden zur Aphrodite, Eros lässt seine Liebesgeschosse kreuz und quer durch die Luft fliegen. Und mitten im Pfeilhagel steht Hannah, schaut sich neugierig um und sucht händeringend nach einem Mann, den sie ein bisschen anbeten kann. Man muss dazusagen, dass Hannah Maschinenbau in Garching studiert, was sich bisher eher negativ auf ihre Partnersuche ausgewirkt hat. Sagen wir es so: Obwohl sie und ihre Kommilitonin Michaela in ihrem Studiengang die einzigen Mädchen unter lauter Jungs sind, bleibt die Auswahl begrenzt. Umso begeisterter erzählt sie uns vergangene Woche von Tobias. Der ist neu, studiert ebenfalls Maschinenbau, „sieht aber gar nicht so aus“, versichert sie uns. Ein echter Adonis. Als wir ihn am Wochenende das erste Mal zu Gesicht bekommen, müssen wir ihr zustimmen: Tobias ist (zumindest rein äußerlich) genauso sehr Maschinenbauer wie Herkules ein Hasenfuß. Der Typ ist heiß. Man könnte fast ein bisschen neidisch sein auf Hannah.

Fast. Wäre da nicht noch Michaela. Denn auch die hat inzwischen ein Auge auf Tobias geworfen. Und der wäre kein waschechter Adonis, würde er sich für nur eine der beiden entscheiden. Griechische Götter und Monogamie haben sich noch nie besonders gut vertragen. Und so wird Hannah nach gerade einmal sechs Tagen auf Wolke sieben schon wieder aus dem Liebes-Olymp vertrieben. Unglaublich, findet sie. Wer sich aber ein wenig in der griechischen Mythologie auskennt, hätte es vielleicht schon vorher gewusst. Lisi Wasmer

Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“.
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Lisi Wasmer setzt sich in ihrer Kolumne mit allen Tücken der Partnersuche auseinander. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, gibt uns Lisi Einblicke in verschiedenste Beziehungen. Die Lektüre endet bei uns oft mit Tränen in den Augen- sei es vor Lachen, Freude oder Traurigkeit.

Kondome an Karfreitag

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Manche Menschen gehen an Karfreitag in die Kirche. Daniela nicht. Sie freut sich auf ihren Schwarm Markus, bis sie merkt, dass sie keine Kondome mehr hat. Ein echtes Problem, wenn alle Geschäfte geschlossen sind…

Religionslehrer haben etwas Einschüchterndes. Zumindest, wenn man neun Jahre alt ist und auf den Mai wartet, wenn endlich die Kommunion ansteht, bei der man angeblich so viele Geschenke bekommt. Daniela erinnert sich noch ziemlich gut an ihre Religionslehrerin aus der dritten Klasse. Vor allem daran, wie sie über all die Katholiken hergezogen ist, die nur zu Ostern und Weihnachten in die Kirche gehen – oder wegen der Kommunion. „Randchristen“ seien das. Sie hätte auch „Opportunistenschweine“ sagen können. Daniela hat ein schlechtes Gewissen. In der Kirche war sie schon ziemlich lang nicht mehr. Das letzte Mal an Weihnachten, gesteht sie mir.

Dass die Religion sie jetzt wieder einholte, hat weit weltlichere Gründe. Natürlich steckt ein Typ dahinter. Der heißt Markus, studiert mit Daniela und ist genau nach ihrem Geschmack. Und weil die Semesterferien lang sein können, wenn man sich darauf freut, wieder mit Markus im Vorlesungssaal zu sitzen, lud sie ihn eines Freitags ein, den Abend bei ihr zu verbringen. Markus sagte zu, alles war prima. Bis Daniela auffiel, dass der besagte Freitag just der vor Ostern war. Karfreitag. Das wäre kein Problem gewesen, auch wenn der Tag der Kirche nach der „Tag des Kummers“ ist und Daniela an besagtem Abend viel eher nach einer gehörigen Portion Spaß zumute war.

Viel schlimmer war, dass alle Geschäfte geschlossen hatten und Daniela klar wurde, dass sie auf Herrenbesuch nicht im Geringsten vorbereitet war. Sie brauchte Kondome (noch so etwas, worin Daniela nicht allzu katholisch ist). Was blieb ihr anderes übrig, als zur Tankstelle zu laufen und die einzige Sorte zu kaufen, die angeboten wurde? Als Markus ankam, war sie mit den Nerven am Ende. Sie schwieg, sah ihm immerzu gequält in die Augen und als er kurz im Bad verschwand, warf sie einen zornigen Blick in ihre Nachtischschublade. Da lag ihr Einkauf, auf der Packung stand „Reines Vergnügen“. Ein schlechter Witz, fand Daniela. Den ersten Liebestöter zierte ein Maßband, der andere sollte im Dunkeln leuchten, der dritte war so schwarz wie die Aussichten, mit so einer Auswahl bei Markus landen zu können. Nach zwei Stunden schickte sie ihn unverrichteter Dinge nach Hause. Es war ein trauriger Abend, ganz passend für Karfreitag. Lisi Wasmer

Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“.

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Lisi Wasmer setzt sich in ihrer Kolumne mit allen Tücken der Partnersuche auseinander. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, gibt uns Lisi Einblicke in verschiedenste Beziehungen. Die Lektüre endet bei uns oft mit Tränen in den Augen- sei es vor Lachen, Freude oder Traurigkeit.

Einfach von hinten

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Eine schöne Geburtstagskarte, liebe Worte oder ein Strauß Blumen. Mehr muss es zum Geburtstag eigentlich nicht sein, um den Partner glücklich zu machen. Valentin scheint das aber anders zu sehen, mit seinem Präsent der ganz besonderen Art.

Wer bei Ockhams Rasiermesser an drei Klingen und Bartstoppeln denkt, der ist bei Valentin schon unten durch. So einfach ist das. Einfachheit ist für Valentin sowieso ziemlich wichtig, deshalb auch seine große Verehrung für den Philosophen, der die Forderung stellte, jede Theorie – grob gesagt – so einfach wie möglich zu halten. Keine überflüssigen Hypothesen, kein unnötiges Klimbim. Valentin mag kein Klimbim. Und für Überflüssiges fehlt ihm die Geduld. Darunter leidet nicht zuletzt seine Freundin Laura. Und sie leidet wirklich, man sieht es ihr an. Wie ein Häufchen Elend sitzt sie mir im Café gegenüber. Kein Wunder, bei dem Freund, denke ich und weiß gar nicht, wie Recht ich damit habe.

Es kam so: Eigentlich dachte niemand in unserem Freundeskreis, Valentin würde sich je eine Freundin zulegen. Viel zu kompliziert. Und am Ende vielleicht noch mit Klimbim. Vollkommen überflüssig. Dass er jetzt doch eine hat, liegt daran, dass Laura so pflegeleicht ist. Sie erwartet keine Romantik, mag keine Pärchen-Aktivitäten und kein Drama. Sie will nur eine Beziehung. So einfach ist das. Es gibt nur eine Schwachstelle: Auch Frauen wie Laura haben ab und an Geburtstag. Und weil Valentin weiß, dass eine Beziehung schnell an Schwierigkeit gewinnen kann, wenn man seine Liebste bittet, der Einfachheit halber auf ein Geburtstagsgeschenk zu verzichten, beschloss er, sich etwas einfallen zu lassen.

Vielleicht wäre alles anders gekommen, hätte Valentin einmal nicht die einfachste Lösung gesucht. Um sich aber nicht unnötig viele Gedanken über ein passendes Geschenk zu machen, hat er abgeschaut. Einfach so. Bei seiner besten Freundin. Was er nicht bedacht hatte, war, dass ein Aktfoto in Postergröße nicht bei jedem gut ankommt. Schon gar nicht, wenn man sich den aufwendigen Weg zum Fotografen sparen möchte und stattdessen einfach ein paar Selbstporträts knipst. Als Laura die Posterrolle an ihrem Geburtstag auspackt, trifft sie fast der Schlag: Valentin, nur mit einem T-Shirt bekleidet, auf seinem Schlafzimmerteppich. Von hinten. In groß. So groß, dass man jedes Härchen auf seinem Popo erkennt. Laura ist sprachlos. Valentin ist ein bisschen beleidigt. Dabei müsste er eigentlich zufrieden sein: Laura denkt seither ständig an Ockham. Vor allem an das Rasiermesser.
Lisi Wasmer

Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“.
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Lisi Wasmer setzt sich in ihrer Kolumne mit allen Tücken der Partnersuche auseinander. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, gibt uns Lisi Einblicke in verschiedenste Beziehungen. Die Lektüre endet bei uns oft mit Tränen in den Augen- sei es vor Lachen, Freude oder Traurigkeit.