Der Singer-Songwriter Yngve Wieland wuchs an der irischen Küste auf, zog erst nach London und dann nach Deutschland – das hat seine Songs geprägt
Schlagwort: folk
Band der Woche: Collector
Mit dem neuen Namen geht auch die Musik in eine andere Richtung: Die Mitglieder von Collector verabschieden sich von rein akustischer Musik und bestücken ihre Songs jetzt mit fragmentierten Samples und Synth-Teppichen. Nach neuen Sounds suchen sie auch in der Natur – oder am Bahnhof.
Band der Woche: Kid The Child
Das Münchner Quartett ist noch genauso jung wie sein Name – und spielt eine Mischung aus Pop-Rock und Indie mit hohem Wiedererkennungswert
Band der Woche: Mailänder
Uwe Mailänder wurde beim Song-Slam in der Milla vom Besucher zum Musiker. Schon eine Woche später stand er mit seiner von Folk und Punk-Rock inspirierten Musik vor LaBrassBanda auf der Bühne. Weiterlesen „Band der Woche: Mailänder“
Band der Woche: Fírn
Die Band Fírn machen, wie sie selber sagen Dreamfolk mit Einflüssen von Jazz, Folk und Progressive Rock. Die Idee zu ihrem ersten veröffentlichten Lied „antarctica“ kam der Sängerin auf ihrer Islandreise.
Band der Woche: Julius Höhlich
Der Rockmusiker Julius Höhlich bezeichnet sich als „musikalischer Zeitreisender“ und möchte da anknüpfen, wo Bruce Springsteen und Nirvana aufgehört haben. Seine rauchige Stimme pflegt er mit Ingwer-Honig-Tee
Band der Woche: Eyeclimber
Für Dominik Feike, 22, ist Musik sein Lebensinhalt. Mit seinem Projekt Eyeclimber ist der Singer-Songwriter im Internet schon durchgestartet. Mit seiner Single, die am 23. Mai veröffentlicht wird, will er auch in seiner Heimatstadt bekannter werden
Große Träume, große Auftritte
Welche Musiker fallen in München auf? Jeden Montag stellen wir auf der Junge-Leute-Seite die „Band der Woche” vor. Zehn Bands, die in den vergangenen Monaten von sich reden machten, stehen nun zur Wahl für die „Band des Jahres” – ein Überblick
Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Ornella
Wo sind eigentlich meine langen Hosen und meine langärmligen Oberteile? Der Sommer scheint sich langsam zu verabschieden. Nachdem München im August manchmal wie leer gefegt aussah und es auch irgendwie dort, wo normalerweise so viele Menschen abhängen, herrlich ruhig war, kommt nun langsam aber sicher wieder mehr Bewegung in die Stadt.
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Band der Woche: LVNG
Die Band The Living nennt sich jetzt LVNG und zieht ein eindeutiges Selbstbewusstsein aus der Wandlung. Am Samstag, den 14. April werden die Münchner mit einem Konzert im Strom ihre neue EP “Kimono” veröffentlichen.
Mit den Vokalen verschwand bei der Münchner Indie-Band The Living auch die Unschuld. LVNG nennen sie sich jetzt und eigentlich ist das nun auch eine völlig andere Band als die liebliche Indie-Pop-Folk-Band, die sich die vergangenen drei Jahre unter dem ursprünglichen Namen eine Karriere erspielte, die wirkte, wie für eine deutsche Vorabendserie geschrieben: Zwei Geschwisterpaare plus ein Gitarrist aus dem Münchner Umland spielen seit Jugendtagen zusammen; wunderschön, liebenswert und ein bisschen spießig. Ja, aber diese Unbedarftheit ist wie gesagt mit den Vokalen verschwunden.
Jetzt ist man hip, am Puls der Zeit, der Vorstadt entflohen und hoffentlich im „Kosmopolitischen“ und in den „pulsierenden Großstädten“ angekommen, wie es der Pressetext zur neuen EP „Kimono“ verspricht. Auch wenn die Idee mit den fehlenden Vokalen schon ein bisschen älter ist. Das begann bei den Hip-Hoppern vor weit mehr als zehn Jahren, die Hipster folgten wenig später. Mit der Musik von LVNG ist da im Vergleich Spannenderes passiert. Denn die wurde von Musikern der einstigen Münchner Hochglanz-Pop-Hoffnung Claire produziert. Nun ist sie kaum wiederzuerkennen. Als hätte man die Songs, die früher von sanften Keyboards, einer Akustik-Gitarre und der schon damals beeindruckend souligen Stimme von Sänger Karlo Röding getragen wurde, völlig digitalisiert. Die Klangflächen pumpen sich in Dubstep-Manier voran, als hätten sie Schluckauf, Karlos Gesang ist fragmentiert darüber gesetzt und die Backgroundstimmen wurden mittels Autotune ordentlich robotisiert. Ja, als das anfing, dass man Vokale aus Bandnamen wegließ, befand sich der Gebrauch von Effekten wie Autotune oder Vocodern gerade an der Grenze vom billigen Mainstream-Popmittel zum subversiven Underground-Sound. Denn diese digitalen Stimmwandler klangen, vor allem, wenn man sie überdosierte, schlicht ultra geschmacklos. Man hatte noch Chers späten Neunzigerjahre-Hit „Believe“ im Ohr und noch nicht genug Distanz dazu, um diesen schon wieder cool zu finden, dass es wie die ultimative Auflehnung gegen das popkulturelle Establishment erschien, solche Klänge in Underground-Produktionen zu benutzen. Seit Längerem erlebt Autotune, spätestens seit dem derzeitigen Erfolg von Haiytis Album „Montenegro Zero“, wieder eine Renaissance im Mainstream.
Ein bisschen machen also die zu LVNG umgestylten The Living den Eindruck, als würden sie all diese ehemaligen Subkultur-Codes, die es in den Mainstream geschafft haben, an sich nehmen und zu einer hyper-hippen zeitgenössischen Popästhetik verquirlen wollen. Eine solche Herangehensweise ist nicht ganz ungefährlich, zumal LVNG damit ihr einstmals größtes Gut, ihre Natürlichkeit, mit der sie sich hartnäckig beibrachten immer bessere Songs zu schreiben, verabschieden. Denn man hört der Musik, die sie als vorerst nicht im Netz verfügbare, rein physikalischen EP am Samstag, 14. April, im Münchner Strom veröffentlichen, an, dass der Style wichtiger ist als alles andere. Doch die Band zieht ein eindeutiges Selbstbewusstsein aus ihrer Wandlung, auch wenn Musik und Stil weniger die Speerspitze als das derzeit Etablierte der Popmusik sind.
Foto: Andreas Strunz
Text: Rita Argauer