In München gibt es eine kleine, aber ausgewählte Zine-Szene – ein Überblick.
Schlagwort: feminismus
„Ich möchte Freiräume schaffen“
Julia Koschler, 21, zeigt, wie man „Zines“ macht. Bei den kleinen Heften geht es nicht ums Geldverdienen, sondern darum, zu zeigen, dass jeder Mensch eine Stimme hat – und diese auch für wichtige Themen einsetzen soll
Lieber kreativ als kompliziert
Wer etwas verändern will, gründet keine Vereine mehr, stattdessen entstehen immer mehr junge Kollektive
Tanz den Feminismus
Miriam Fendt, 22, versucht als DJ Miroslove die Indie-Party-Szene in München ein wenig offener zu machen. Sie legt nur Musik von Frauen auf, einen weiblichen Act nach dem anderen Weiterlesen „Tanz den Feminismus“
Neuland
Diese Woche eröffnet die Fotografie-Ausstellung „14x2m“ im Farbenladen des Feierwerks. Die Ausstellenden sind allesamt Fotografinnen
Durch die Nacht mit: Jana und Teresa von These Girls
Diese Woche nehmen euch Jana und Teresa vom Blog These Girls (Instagram: @thesegirlscom) mit durch die Nacht. Die beiden sind sich einig: Ein Abend ohne Gin and Tonic ist wie Drake ohne Bart!
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F. u. c. k
Junge Hackerinnen, Jura-Studentinnen, Künstlerinnen und Schauspielerinnen
kämpfen gegen Sexismus – „ein T-Shirt mit feministischer Aufschrift reicht nicht“, sagen sie. Wir haben die Akteure mal aufgesucht.
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Mit Wut gegen sexuelle Belästigung
Frauen, die in Clubs feiern, müssen mit Belästigungen aller Art rechnen. Dagegen hat die 23-jährige Julia Bomsdorf das Kollektiv Wut gegründet. 30 junge Frauen engagieren sich hier mittlerweile.
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Mit fröhlichen Brüsten
Jana Maresa Fischer und Teresa Mayer wollen mit ihrem Blog „These Girls“ jungen Frauen zeigen, dass sie sich keinen Schönheitsidealen unterwerfen müssen.
Das Logo: fröhliche Brüste. Sie formen ein lachendes Gesicht, ein Busen-Smiley. Die Message: Frauen sollen Spaß am Frausein haben und dadurch mutig und selbstbewusster werden. Jana Maresa Fischer und Teresa Mayer aus München haben ein Medium vermisst, das junge Frauen nicht permanent daran erinnert, abzunehmen und sich verändern zu müssen, um jemandem oder der Gesellschaft zu gefallen. Deshalb starteten sie den Blog These Girls (these-girls.com). Jana, 27, erklärt, warum Frauen sich gegenseitig unterstützen sollten und sehr wohl offen über Tampons reden können.
SZ: Wann ist man Feministin?
Jana Maresa Fischer: Jeder kann feministisch sein. Es ist dafür ganz egal, ob man sich die Beine rasiert oder nicht – das Klischee der Feministin wandelt sich sehr stark zurzeit.
Was hat das damit zu tun, ob man sich rasiert oder nicht?
Wir wollen Frauen und Mädchen klar machen, dass es keine Regeln gibt, wie eine Frau aussehen muss oder zu sein hat, sondern sie daran erinnern, dass sie eine Stimme haben und diese täglich nutzen müssen.
These Girls gibt es auch auf Instagram. Das soziale Netzwerk ist bekannt für Fotos von perfekt trainierten Körpern. Das dort vermittelte Bild kann sich auch destruktiv auswirken.
Man kann und sollte selbst entscheiden, was man bei Instagram sehen möchte. Indem man nur den Accounts folgt, die Positives vermitteln.
Trotzdem folgen viele junge Frauen genau solchen Profilen.
Es liegt vermutlich in unserer Natur, dass man sich hin und wieder mit anderen vergleicht. Man muss sich vergegenwärtigen, was man an sich liebt. Es gibt auf Instagram beides, die Glorifizierung des nahezu perfekten Körpers, aber eben auch die Gegenbewegung, zu der wir uns zählen: das ungefilterte, authentische Frauenbild.
Geht das in Richtung Body-Positivity?
Uns hat das echte, natürliche Bild von Frauen gefehlt. Neulich haben wir einen Artikel über das Vertrauen in den eigenen Körper veröffentlicht. Dazu haben wir Fotos von unseren Oberschenkeln gemacht, auf denen man unsere Cellulite sieht. Das ist etwas sehr Persönliches …
… und mutig.
Ja. Es erfordert Mut, zu seinem Körper zu stehen. Wir möchten zeigen, dass jeder Körper okay ist. Es ist aber genauso okay, wenn man etwas daran ändern möchte. Schönheit ist vielfältig.
Konzentriert sich These Girls also hauptsächlich auf Körperthemen?
Nicht nur. Es geht viel um Female Empowerment – ein Thema, das uns beiden sehr am Herzen liegt. Als Mädchen oder Frau ist man oft Ungerechtigkeiten ausgesetzt, zum Beispiel ungleicher Bezahlung im Job. Frauen sollten sich gegenseitig unterstützen. Bei These Girls finden Leser und Leserinnen passend dazu Interviews mit jungen Frauen aus den verschiedensten Bereichen und aller Welt, die inspirieren und Mut machen sollen.
Warum sollen sich Frauen gegenseitig unterstützen?
Wir Frauen haben es im Alltag oft schwer genug, gerade im Umgang mit Männern, sei es beruflich oder im Privaten. Außerdem zweifeln wir ständig an uns selbst. Daher ist es wichtig, dass man andere Frauen supportet, dass man ihnen hilft – sei es mit einfachen Sachen wie einem Kompliment. Oder auch, dass man andere Frauen weiter empfiehlt, dass man mit ihnen zusammen arbeitet und vor allem, dass man sich einsetzt, wenn man sieht, dass sie schlecht oder ungerecht behandelt werden. Wir glauben ganz stark daran, dass man seine Stimme immer nutzen sollte, für sich selbst und für andere – nur so kommt man weiter.
Auf These Girls findet man alle Beiträge nur auf Englisch – warum?
Wir wohnen und arbeiten beide in München, kennen aber auch Leute, die hier leben und kein Deutsch sprechen. Deshalb und weil wir dadurch über die Landesgrenzen hinweg gelesen werden können, haben wir entschieden, komplett auf Englisch zu schreiben. Wir können so junge Frauen auf der ganzen Welt besser erreichen.
Welche Frauen wollt ihr erreichen?
Da wir selbst Millennials sind, haben wir einen guten Bezug zu Frauen aus dieser Altersgruppe. Aber eben nicht nur. These Girls ist für alle Frauen. Es ist uns wichtiger, dass wir möglichst viele Frauen und Mädchen ansprechen, ganz unabhängig davon, welches Alter, welche Herkunft, welche Religion oder sexuelle Orientierung sie haben.
Was ist das Besondere an These Girls?
Wir machen all unsere Themen an Authentizität fest, beispielsweise in unseren Essays, die Themen wie Body Image, das Verhältnis zu unseren Brüsten oder den Körper allgemein behandeln. Und auch in den Interviews, bei denen über Versagen oder Ängste gesprochen wird, ist das der Fall. Das Allerwichtigste für uns ist, dass wir emotionale Themen, die uns und andere Frauen berühren, auf eine humorvolle Art behandeln.
Es gibt bei These Girls einen Artikel, der davon spricht, dass man sich nicht verstecken soll, wenn man über Menstruation redet oder eine Freundin nach einem Tampon fragen möchte.
Uns wird von dem Zeitpunkt an, an dem wir unsere Periode zum ersten Mal bekommen, eingetrichtert, dass wir nicht laut darüber sprechen sollen – schon gar nicht vor Männern. Es „gehört sich nicht“, ist eklig. Dabei sind wir doch ständig mit Blut konfrontiert. Uns fällt auf, dass die Frage nach einem Tampon immer noch im Flüsterton gestellt wird. Warum? Es gibt nichts Natürlicheres als die Menstruation. Jede Frau kann hier etwas tun, indem sie offener darüber spricht und umgeht und sich nicht versteckt. Und: Alle Mütter sollten ihren Töchtern beibringen, dass die Periode nichts ist, wofür man sich schämen muss.
Foto: These Girls
Interview von Ornella Cosenza