Von Freitag bis Freitag München – Unterwegs mit Theresa

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Im Supermarkt steht schon der Lebkuchen. Theresa bekämpft die Angst vor dem Winter mit sonniger Musik von Impala Ray bei Munich Rocks, heißen Schockern beim Fantasy Filmfestival und würzigem indischen Tee. Vorsichtshalber deckt sie sich aber am Mädelsflohmarkt im Feierwerk auch schon mit wärmerer Kleidung ein.

Als mir am vergangenen Wochenende am Abendessenstisch von
meiner Mutter und meiner Schwester berichtet wird, dass es im Supermarkt schon
Lebkuchen und Spekulatius zu kaufen gibt, fällt mir spontan die Kinnlade runter
– und die frisch geerntete Tomate aus dem Garten. Das muss ein Scherz sein.
Aber nein, auch meine Wetterapp kündigt für die kommende Woche rund 10 Grad
weniger an als noch die letzten Tage. Und das, wo ich gerade angefangen habe,
mich ans Schwitzen zu gewöhnen und meine blassen Schultern auch endlich so
etwas wie Bikinistreifen aufweisen – zwar noch lange nicht in dem Ausmaß wie die
meiner gerade mit der Schule fertig gewordenen und nur noch im Garten oder an heimischen
Seen anzutreffenden kleinen Schwester, aber doch nicht mehr abzustreiten.
Eigentlich wollte ich an denen noch arbeiten, aber gut …

Ich werde meine Laune ganz bestimmt nicht von denen des
Wetters abhängig machen. Deshalb packe ich am Freitag meinen Regenschirm ein
und mache mich auf den Weg ins Cinemaxx am Isartor. Dort wird derzeit das
Fantasy Filmfestival gefeiert. Heute bin ich mutig und schaue mir „Nina
Forever“
an. Eine britische Komödie über eine tote Exfreundin, die die neue Beziehung
ihres noch lebenden Freundes sabotiert. Mit viel Blut und schwarzem Humor. Bin
mir zwar, um ganz ehrlich zu sein, nicht ganz sicher, ob das der richtige Film
für mich kleines Alptraum-Opfer ist, aber vielleicht findet sich ja noch
jemand, der mich danach in den Schlaf kuschelt.

Letzteres funktioniert leider nicht ganz so wie ich mir das
vorgestellt hatte. Deshalb muss ich mich am Samstag  erst einmal von den ganzen Schockern und
Ex-Freundin-Geistern erholen und mir etwas Gutes tun. Und wie könnte das besser
gehen als beim Shoppen? Heute muss ich mich dafür nicht einmal wirklich
schämen, denn auf dem Mädelsflohmarkt im Feierwerk tue ich nicht nur den Verkäuferinnen einen Gefallen, die ihre alten
Klamotten loswerden wollen, nein, ich trage auch nicht zum
Massenproduktionswahnsinn bei, sondern finde ein paar tolle Teile aus zweiter
Hand. Fühle mich super hipster.
Ich muss niemandem, der schon einmal Shoppen war, noch dazu auf einem Flohmarkt,
erklären, dass es sich dabei um Hochleistungssport handelt, weshalb ich mich
nach diesem Tagesprogramm nur noch auf ein Date mit der Couch einlasse.

Den Sonntag lasse ich langsam angehen. Zuerst spiele ich
Taxi und hole meinen leiblichen Vater und seine Familie vom Flughafen ab. Sechs
Wochen Indien. Regen hatten die da dank Monsun genug, tiefenentspannt sind sie
aber trotzdem. Vor allem meine kleine Schwester, die nach Lust und Laune
fernschauen und Süßigkeiten essen durfte, bei den indischen Großeltern. Gott
sei Dank bin ich alt genug, um darauf nicht neidisch sein zu müssen, und freue
mich stattdessen über meine nun wieder aufgefüllten Cashewnuss-Vorräte.
Am Nachmittag muss ich dann aber erst einmal Platz in meinem Kleiderschrank
schaffen für die neuen Klamotten, die ich gestern gekauft habe.
Schrank-Aufräumen ist sowieso Spitze, fast wie Shoppen, denn dabei finde ich
immer die interessantesten Dinge. Wow, das blaue Trägerkleid hatte ich schon
fast vergessen. Oder den alten oversize-Snoopy-Pulli von meiner Mama aus New
York, voll retro! Der wird heute Abend gleich eingepackt, wenn es zum
vielleicht letzten Mal dieses Jahr zum Open-Air-Kino am Olympiasee geht. Sommer
Ade mit einem Coming-of-Age-Film, aber wenigstens in der englischen
Originalfassung. „Paper Towns“ erzählt von junger Liebe und kleinen Rätseln und
ja, ich habe Taschentücher dabei.

Am Montag muss ich zum Ausgleich aber unbedingt wieder etwas
intellektuell Anspruchsvolles machen und auch wenn sich die Sonne wieder ein
wenig häufiger zeigt, radle ich zum Haus der Kunst zur Ausstellung „Geniale
Dilletanten“.
 Der Titel ist absichtlich falsch geschrieben, lasse ich mir erklären, denn es
geht um jugendliche Rebellion in den 80er Jahren, um Einstürzende Neubauten und
Freiwillige Selbstkontrolle. Ich kontrolliere mich heute Abend auch selbst,
besprühe ausnahmsweise mal keine U-Bahn, sondern informiere mich total spießig und
total freiwillig über Master-Studiengänge und lerne zum krönenden Abschluss sogar
noch für meinen bald anstehenden TOEFL-Test.

Am Dienstag geht es dann weiter mit dem kreativen Input,
dann muss ich nicht über den unmittelbaren Ernst des Lebens nachdenken oder gar
über die in manchen Schaufenstern schon ausgestellten Winterkollektionen. Im
ImportExport in der Dachauerstraße lasse ich mich bei der Rationalversammlung inspirieren,
von Texten mir Herz, Verstand und Witz. Wer weiß, vielleicht schreibe ich
morgen ja endlich meinen Roman fertig. 

Nein, Mist, am Mittwoch muss ich schmachten, denn Jesper
Munk
spielt im Milla beim Abschlusskonzert der aktuellen BR-Startrampe und auch
wenn mein Geldbeutel seit Samstag viel zu leer ist, muss ich da hin. Ich muss. 

Am Donnerstag habe ich viel vor, deshalb sammle ich tagsüber
Kraft bei einer Tasse indischem Chai und starte um 19 Uhr bei der Vernissage von Birgit Wolfram. Es geht um die
Wirkungen und Möglichkeiten einer möglichst exakten Umsetzung der
Darstellungsweise von Fotografie und Malerei.
Dann will ich aber auch noch Musik. Und weil mir gestern aufgefallen ist, wie
gern ich im Milla bin, trotz des schrägen Bodens und des dadurch verursachten Muskelkaters
heute Morgen, fahre ich im Anschluss an die Kunst wieder in die Holzstraße,
denn da spielen Famous Naked Gipsy Circus, The Black Submarines und die
Cassettes. Das Ganze findet über die neue Plattform „Young Bands of Munich“ statt,
die Richard Mahlke, Sänger von den Cassettes zusammen mit Mira Mann vom Milla
organisiert hat. Aufstrebenden Münchner Bands sollen dadurch Auftritte ermöglicht
werden.
Ich bin allerdings ein wenig unruhig,
weil gleichzeitig im Ampere Munich Rocks stattfindet und dort spielt bei freiem
Eintritt Impala Ray. Neuer Sommerhit-Liebling, passt perfekt zu meinem Vorsatz,
den Herbst noch ein bisschen wegzutanzen. Spekulatius werde ich noch früh genug
gemütlich in eine Decke vorm Kamin gewickelt essen können. 

Am Freitag bin ich von all dem Getanze und der Angst vor dem
Winter allerdings auch ein wenig erschöpft und da erinnere ich mich daran, wie
mein Papa am Sonntag vom Nichtstun am Strand unter Palmen erzählt hat. Das
klingt interessanterweise auf einmal sehr, sehr vernünftig. Einfach mal nichts
tun. Ich packe meine Yoga-Matte ein und geselle mich zum Nadism Slow Mob im
alten Botanischen Garten
. Bewusstes Nichts-tun. Das ist echt abgefahren und sollte öfter gemacht werden.
Dann vergeht die Zeit nämlich auf einmal unglaublich langsam und die Lebkuchen
rücken wieder in angenehm weite Ferne.

Theresa Parstorfer

Foto: Tobias M Kraft

Neuland

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Eine neue Plattform für die Münchner Musikszene. Richard Mahlke möchte mit “Young Bands of Munich” eine Auftrittmöglichkeit für aufstrebende Münchner Bands schaffen. Die Reihe startet am 10. September im Milla.

Ein kurzes Video: Eine junge Frau wartet auf eine U–Bahn. Nein, eigentlich wartet sie auf ein kleines Plakat, das auf die Tür des einfahrendes Zuges geklebt wurde. Das in schlichten Farben gehaltene Plakat zeigt Münchens Dächer.

Aber es geht um Musik: Mit „Young Bands of Munich", das am 10. September im Milla zum ersten Mal stattfinden wird, entsteht eine neue Plattform für die junge Musikszene der Stadt. Das Konzept: Es spielen drei verschiedene junge Bands aus München. „Es geht darum, aufstrebenden Münchner Bands eine Plattform zu fairen Bedingungen zu bieten und eine neue Reihe in München zu etablieren, die das Publikum anzieht“, erklärt Richard Mahlke, selbst Musiker in der Band Cassettes. Zusammen mit Mira Mann vom Milla organisiert er das Projekt. Um das Artwork kümmert sich Richards Bandkollege Benedikt van Megen. Im September werden Cassettes, Famous Naked Gipsy Circus und The Black Submarines auftreten. Einlass ist von 20 Uhr an, Beginn um 21 Uhr.  

Stephanie Albinger

Foto: Jakob Bahret

Weitere infos unter: www.facebook.com/YoungBandsOfMunich

Kleine Mädchen, große Träume

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Ella Josaline? Kennt kaum einer in München. Und doch sind bereits Plattenfirmen auf die 16-jährige Musikerin aufmerksam geworden. Eine Garantie für Erfolg ist selbst das nicht – ein Besuch beim Stadt-Land-Rock-Festival

Das Publikum will sie nicht gehen lassen. Also steckt Ella Josaline das
Verstärkerkabel wieder in die Gitarre und setzt sich zurück auf den Barhocker.
Ihr weiß-schwarz-gepunktetes Kleid fällt an einer Seite über den Rand wie ein
Vorhang. „Ganz ehrlich, was seid ihr denn für ein cooles Publikum“, sagt sie,
lacht und scheint dabei weder aufgeregt noch nervös zu sein, sondern sich
aufrichtig zu freuen, ein weiteres Lied für die 200, vielleicht 300 Menschen
spielen zu dürfen, die vor der Bühne auf dem Boden sitzen, sich gegen die Bar
in der Tanzbar auf dem Tollwood-Festival lehnen oder sich hinten in das Zelt
drängen, um ihr zu lauschen. Das überrascht, wenn man bedenkt, dass Ella erst
16 Jahre alt ist und in der Münchner Musikszene vor ein paar Monaten noch niemand
ihren Namen kannte.

Das Stadt-Land-Rock-Festival, veranstaltet von der Junge-Leute-Seite der
Süddeutschen Zeitung und dem Tollwood, bietet nun schon zum zwölften Mal
Musikern aus München, die am Anfang einer möglichen musikalischen Karriere
stehen, eine Bühne. Mehr als 150 Bands haben diese Chance bislang genutzt, und
auch in diesem Jahr gibt es spannende neue Künstler zu entdecken. Schon der
erste Abend bietet dabei eine bunte Mischung: Von jazziger Melancholie mit
Miriam Green & Katja Khodos, über experimentellen „Spoken Beat“ von Katrin
Sofie F. und der Däne bis zu Rapperin Taiga Trece. Deren Texte bestehen aus
Code-Switching vom Feinsten: Deutsch, Spanisch und Englisch in einem Lied, in
einem Satz. Taiga kritisiert die Gesellschaft, die Politik und den schönen
Schein ihrer Heimatstadt München, die sie aber trotzdem liebt. Den Abschluss
bildet das Indie-Folk Duo Mighty Steel Leg Experience mit eher ruhigeren
„Stadt-Land-Schmuse“-Balladen.

„Das Einzige, das Träume
kaputt macht, ist Angst.
Und ich habe keine Angst.“

Obersendling, vor einer Woche. Ella sitzt auf der Waschmaschine in der
Küche ihrer Mutter und stimmt ihre Gitarre. Fünf Blautöne: ihr langes,
hellblaues Kleid, unter dem an der rechten Schulter der dunkelblaue Träger
ihres BHs hervorlugt, ihre blauen Augen, das petrolblaue Instrument auf ihrem
Schoß und eine blau-gemusterte Fliese, die in den Parkettboden eingelassen ist.
Über dem Gasherd hängen Postkarten mit motivierenden Sprüchen und an der Wand
eine Fotocollage von Ella. Auf den Ablagen stehen Bio-Produkte, alles vegan.
„Ich weiß nicht mehr genau, was in der E-Mail stand, aber auf einmal ging alles
ganz schnell“, sagt Ella. Die E-Mail, von der sie spricht, kam vor etwa einem
halben Jahr von Gerald Huber, selbst Musiker und ihr jetziger Manager, nachdem
er auf ein Youtube-Video von ihr gestoßen war.

Auch wenn Ella schon immer den Traum hatte, die Musik zu ihrem Beruf zu
machen: Dass sie mittlerweile schon als Support für Bands wie L’Aupaire im
ausverkauften Milla und auch im Theatron gespielt hat, dass jetzt schon eine
große Plattenfirma Interesse zeigt, noch bevor sie überhaupt die Schule abgeschlossen
hat, hätte sie nicht gedacht. „Ich bin so unglaublich dankbar. Ich kann nach
wie vor nicht fassen, dass so viele Leute hinter mir und meiner Musik stehen.“
Sie dreht das Wasserglas mit ihren zierlichen Fingern. Auch, dass sie jetzt auf
dem Tollwood spielen darf, das ist wie ein Traum, den sie eigentlich gar nicht
zu träumen gewagt hätte.

Viele Musiker haben diesen Traum, von der Musik leben zu können,
wahrscheinlich jeder Künstler, der beim Stadt-Land-Rock-Festival auftritt.
Jasper Flynn, Running from Avalanches, Running Choke,  die Cassettes und
Antò Nio, der zwar erst mit 23 Jahren anfing, Gitarre zu spielen, aber jetzt am
liebsten nichts anderes mehr machen würde. Oder auch The Birdwatchers. Zwei der
vier Musiker stammen ursprünglich aus Irland und sind für die Musik nach
München gezogen. Der Singer-Songwriter Matthew Austin ist von Manchester an die
Isar gekommen.

Das verwundert: Ist es im Vereinigten Königreich nicht einfacher, Musiker
zu sein und berühmt zu werden? Nein, meint Matthew, auch wenn es ihn durch
Zufall hierher verschlagen habe, durch ein Jobangebot. Die Unterstützung und
Förderung, die jungen Musikern hier zuteilwerde, sei sehr viel umfangreicher
als in England. Deshalb hat er jetzt auch seinen Job gekündigt und versucht, nur
noch von der Musik zu leben. Auch The Living haben schon von solcher Förderung
profitieren können. Nachdem sie 2014 zur „Münchner Band des Jahres“ gekürt
worden sind, begeistern sie am zweiten Abend mit ihren perfekt ausgetüftelten
Songs irgendwo zwischen soulig angehauchtem Pop und elektronischem Indie-Rock.

Mit dieser interessanten Mischung und der offensichtlichen Leidenschaft,
die sie auf der Bühne zeigen, reißen The Living nicht nur das Publikum mit,
sondern verfügen gewiss über denkbar gute Voraussetzungen für die
Verwirklichung des Musikertraums – aber eine Garantie ist selbst das
nicht.  Auch die fünf Musiker von Minor Fall, die alle studieren oder eine
Ausbildung absolvieren, wissen, dass das mit dem Traum vom Musikerdasein so
eine Sache ist. „Für uns ist das an erster Stelle ein Hobby. Wenn einmal mehr
daraus wird, wäre dass natürlich schön, aber im Moment freuen wir uns einfach
über jede Chance, die sich bietet“, sagt Sänger Alexander Wach.

Und Ella? Hat sie keine Angst davor zu scheitern? Kann sie sich irgendwas
vorstellen, das ihren Traum zerplatzen lassen könnte? „Außer, dass meine
Stimmbänder reißen, nein. Das Einzige, das Träume kaputt macht, ist Angst. Und
ich habe keine Angst. Wenn ich etwas will, dann muss ich darauf vertrauen,
sonst hat es keinen Sinn.“ Bei Ella klingt das nicht naiv, sondern überraschend
erwachsen. Sie hat nicht nur schon immer Musik gemacht, sondern auch schon
immer viel nachgedacht. Eine Außenseiterin sei sie deswegen schon manchmal
gewesen. Gemobbt wurde sie auch. Und als sie erzählt, dass vor einigen Jahren
eines ihrer kleinen Geschwister gestorben sei, merkt man: Leicht hatte sie es
im Leben bestimmt nicht.

Sie will die Welt, in der
die Moral viel zu oft
„im Urlaub“ ist, verbessern

Aber es gibt keine schlechten Erfahrungen, findet Ella, nur manche, die
eben härter sind als andere, die einen aber umso stärker werden lassen. Das
viele Nachdenken hat sie auch darauf gebracht, die Welt, in der die Moral viel
zu oft „im Urlaub“ ist, verbessern zu wollen. Deshalb würde sie auch nicht
berühmt werden wollen, um des Berühmtseins willen, sondern, um möglichst viele
Leute mit ihrer Musik und ihren Texten zu erreichen. Die Texte ihrer Songs sind
ihr sehr wichtig, denn in ihnen steckt „ihr ganzes Herz“. Sie schreibt mal auf
Englisch, das sie dank der englischen Oma väterlicherseits beherrscht, mal auf
Deutsch. Wie es halt gerade passt. Gesangsunterricht hatte sie, bis auf ein
Jahr in der Schule für ein Projekt, für das sie Whitney Houston-Lieder gesungen
hat, nicht. Das will man eigentlich nicht glauben, wenn sie die Höhen wie auch
die Tiefen über drei Oktaven trifft, wenn sie in einem Moment haucht und im
nächsten ihre Stimme mit ganz viel Kraft in den Raum stellt.

Auch Henny Gröblehner, Frontfrau der Band PourElise, hat eine
außergewöhnliche Stimme, auch für sie gab es noch nie Alternativen zum
Musikmachen. Auch sie weiß, dass es nicht einfach ist, von der Musik leben zu
können, aber das schreckt sie nicht ab. Die teils an Norah Jones erinnernden
Melodien mit englischen, manchmal aber auch deutschen Texten passen gut zum
eher ruhigen Programm vom Samstag.

Pünktlich um 22:30 Uhr beendet Ella ihre Zugabe. „Danke schön“, sagt sie
kurz. Ein weiteres strahlendes Lächeln. Sie steht auf, wirft eine Kusshand ins
Publikum und geht von der Bühne.

Theresa Parstorfer

Fotos: Käthe deKoe 

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Träumerei und Stadionrock

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Brit-Rock, Spoken Beat, Hip-Hop oder Singer-Songwriter: Beim Stadt-Land-Rock-Festival der Junge-Leute-Seite kann man jedes Jahr Newcomer entdecken, von denen in Zukunft viel zu hören sein wird. Auch heuer gibt es hierfür vielversprechende Kandidaten

Von Stephanie Albinger

Mal laut, mal leise. Mal Rock, mal Pop – und vermutlich kann man auch beim diesjährigen Stadt-Land-Rock-Festival einen Newcomer entdecken, von dem in Zukunft viel zu hören sein wird. Vom 9. bis zum 12. Juli gehört 15 jungen Münchner Bands jeweils 45 Minuten lang die Bühne in der tanzbar auf dem Tollwood-Festival: von eher klassisch-jazziger Musik über Brit-Rock, Spokenbeat oder Hip-Hop ist alles dabei – hier eine Vorstellung der Bands. Der Eintritt ist frei.

Miriam Green & Katja Khodos
Jazz/Pop/Klassik
Die Musik des Duos verschmilzt mit poetischen Texten und wird so einfühlsam und authentisch zugleich. Miriam Green und Katja Khodos haben sich an der Hochschule für Musik und Theater in München kennengelernt und beschreiben ihre Musik als „Songwriting mit Klavier, Oboe und dem Versuch, Texte zu schreiben, die mal erzählen, mal aufmerksam machen wollen, aber ohne mit einem kritischen Finger auf andere zeigen zu wollen“. Miriam sagt: „Mit Musik kann man Dinge, die man nicht aussprechen kann, für andere fühlbar machen.“
(Foto: privat)
Do., 9. Juli, 19 Uhr

Katrin Sofie F. und der Däne
Spoken Beat
„Der Däne“, Frederik Rosenstand, und Katrin Fischer haben ihren Musikstil gemeinsam gefunden. Sie hätten ihre „eigene kleine Nische entdeckt“, erzählt Frederik. Es ist eine Mischung aus Spoken Word, den Drums als Lead-Instrument und Bass. „Eine einfache Form von Musik, die aber alle Genregrenzen sprengt“, sagt Katrin und fügt hinzu: „Die Beats entstehen mit dem Text, der Text bringt den Beat mit sich.“

(Foto: Thomas Schex)

Do., 9. Juli, 20 Uhr

Taiga Trece
Hip-Hop
Taiga Trece hat ein großes Ziel: Sie möchte zu den führenden Rapperinnen Deutschlands zählen. Ihren ersten Auftritt hatte sie in Mexico-Stadt, wo sie eine Zeit lang mit ihrer Familie lebte. Warum sie Musik mache? „Weil ich Bock drauf habe, weil ich einiges zu sagen habe und weil ich und eine normale Arbeit nicht zusammenpassen.“
(Foto: Nils Schwarz)

Do., 9. Juli, 21 Uhr

Mighty Steel Leg Experience
Indie–Folk
Das Duo sorgt für einen klanglichen Überraschungseffekt – auch ohne große Band, dafür mit Gitarre, Gesang, Percussion und Glockenspiel. Ingo Lechner schreibt die Songs, singt und spielt Gitarre, Bernhard Pricha sorgt für die besonderen Klangeffekte an den Drums und am Glockenspiel. Anfangs war Ingo unter gleichem Namen als Solo-Künstler unterwegs, ihre Wege kreuzten sich jedoch immer wieder und 2012 haben sie dann gemeinsam ein Album aufgenommen. Sie verzichten auf klassische Bandbesetzung.
(Foto: privat)

Do., 9. Juli, 22 Uhr

Cassettes
Indie/Garage-Rock
Zwei Gitarristen, beide auch am Gesang, dazu Bass und Schlagzeug. Wie das klingt? Nach Indie gemixt mit Garage-Rock – das ist die Münchner Band Cassettes. Die vier Musiker Richard Mahlke, Benedikt van Megen, Marco Rose und Artur Schendzielorz haben 2014 ihre erste EP „City Lights“ veröffentlicht, für die München eine große Inspiration war. Musik machen sie „wegen der Mädels – ist doch klar“, erklärt Richard Mahlke, einer der Gitarristen und Sänger der Band, mit einem Augenzwinkern. 

(Foto: Florian Franke)

Fr., 10. Juli, 19 Uhr

The Living
Indie-Pop
„Dufter Indie-Pop mit viel Herz“, so beschreibt Keyboarderin Katharina Würzberg die Musik ihrer Band. Die zwei Geschwisterpaare Karlo und Katrin Röding und Johannes und Katharina Würzberg und ihr „adoptierter Gitarrist“ Simon Holzinger drücken mit ihren Songs Gefühle aus, die mit Worten nicht zu beschreiben wären, in ihrer Musik aber einen klaren Ausdruck finden.
(Foto: Anna Preiwisch)

Fr., 10. Juli, 20 Uhr

The Birdwatchers
Indie-Rock
Adam Haugh und Ian Brew kennen sich schon seit fast 20 Jahren und hatten einen gemeinsamen Wunsch: Musiker werden. Um ihren Traum wahr werden zu lassen, verließen sie Irland, gingen nach Deutschland, lernten dort Christoph Ullmann und Max Spieler kennen und gründeten eine Band. „Musik ist überall. Man kann ihr nicht entkommen. Sie findet dich, nicht du sie“, sagt Max. Der Sound der Band: „Gitarren-geleiteter Rock ’n’ Roll“, dazu Folk- und Indie-Einflüsse, Musik, die sie selbst als „sexy“ beschreiben – und die damit auch zu den vier Musikern passt.
(Foto: Flowerstreet Records)

Fr., 10. Juli, 21 Uhr

Matthew Austin
Akustik/Blues/Folk/Indie
Der Singer-Songwriter stammt ursprünglich aus Manchester in England – dort kam er auch zur Musik: „Ich erinnere mich, dass der Vater eines Freundes ein American Muscle Car gekauft hatte und während einer Spritztour hörten wir Nevermind von Nirvana – von da an konnte ich nicht mehr ohne Musik“, sagt Matthew. Seine Songs sind authentisch und gefühlvoll, er schreibt sie übrigens meistens in der Küche oder im Schlafzimmer seiner Wohnung in Neuhausen. Auch München inspiriere ihn immer wieder zu Songs: „Ich mag München. Es ist ein großartiger Ort mit aufgeschlossenen Menschen“, sagt er.
(Foto: Mark Austin)

Fr., 10. Juli, 22 Uhr

Antò Nio
Singer-Songwriter
Wenn man so will, sollte es wohl so sein, dass Singer-Songwriter Antonio Curcillo durch einen zufälligen Fund zur Musik fand: „Ich habe bei einem Umzug eine Gitarre im Keller gefunden. Und weil mir langweilig war, habe ich angefangen, Gitarre zu lernen. Ungefähr vier Jahre später habe ich dann begonnen, eigene Songs zu schreiben.“ Was aus Langeweile begann, sei zum Lebensinhalt geworden, sagt der Singer-Songwriter heute. Seine Songs klingen auch nicht beliebig, eher nach Leidenschaft – und sie haben alle eine Botschaft. Dass seine Songs oft traurige Geschichten erzählen, schreckt den Zuhörer nicht ab, im Gegenteil: Man hört ihm einfach gerne zu, seine Lieder sind gefühlvoll und gehen ins Ohr. Nun wird er live auf dem Stadt–Land-Rock-Festival zu hören sein: „Ich kann es eigentlich noch gar nicht glauben, dass ich da spielen darf“, sagt Antonio Curcillo.
(Foto: Sandra Ebert)

Sa., 11. Juli, 19 Uhr

pourElise
Singer-Songwriter/Soul/Folk
Was soll man auch machen, wenn man nach Beethovens „Für Elise“ benannt ist. Man gründet eine Band – und richtig: Man nennt sie pourElise. Am Anfang der Bandgeschichte war Elise Henriette Gröblehner noch Solo-Künstlerin, bald aber habe sie gemerkt, dass sie ihre Songs verstärken wolle und sich Musiker gesucht, erzählt sie. Ihre Schwester Johanna unterstützt sie am Gesang, Sebastian Böhme ist Gitarrist der Band, Hannes Oberauer spielt Kontrabass und Guido Kudielka sorgt für den richtigen Rhythmus am Schlagzeug. Die Musik von pourElise ist mal melancholisch leise, mal kräftiger, auf jeden Fall berührt sie und ist einfühlsam. Warum Henriette Musik macht, ist für sie ganz klar: „Sie ist meine große Liebe, es gibt nichts, was mich glücklicher macht“, sagt sie.
(Foto: Gregor Bös)

Sa., 11. Juli, 20 Uhr

Jasper Flynn
Indie/Folk
Man nehme den Gitarristen, Sänger und auch Songwriter Simon Oser und füge
Uzair Raza am Schlagzeug hinzu. Man erhält: Folk aus München, der durch ausdrucksstarken Indie-Sound, gemischt mit starken Rock-Rhythmen und Folk-Einflüssen begeistert. Kennengelernt haben sich die Oser uns Raza im Jahr 2013, und in diesem Jahr führt sie ihr Weg auf das Stadt-Land-Rock-Festival: „Da wollten wir schon immer mal spielen“, sagt Simon begeistert.
(Foto: Flowerstreet Records)

Sa., 11. Juli, 21 Uhr

Ella Josaline
Indie/Folk/Alternative
Die Singer-Songwriterin ist dieses Jahr die jüngste Musikerin beim Stadt-Land-Rock-Festival: Ella Josaline Kern ist 16 Jahre alt. Mit acht Jahren lernte sie Gitarre spielen – und gesungen habe sie sowieso immer und überall, erzählt sie: „Musik ist mein Leben. Ich träume, denke und lebe Musik im Kopf.“ Ihre Musik ist von verschiedenen Genres inspiriert, von Alternative, Folk, Brit-Pop oder Blues. „Meine Musik ist sehr bunt, ehrlich und ein bisschen verträumt“, sagt Ella. Am liebsten probt sie draußen, denn Vogelgezwitscher brauche es für eine gute Probe. Mit ihrer Musik möchte sie „die Welt ein klitzekleines bisschen zauberhafter machen“.
(Foto: Angela Kern)

Sa., 11. Juli, 22 Uhr

Running from Avalanches
Alternative-Rock
Alles auf Anfang – das war das Motto der Band, als sie vor einem Jahr mit neuem Look, neuem Namen und neuer CD von „Last call for Caroline“ zu „Running from Avalanches“ wurden. Der Name der Band steht für „die Flucht vor dem Alltag, dem man oft so leicht zum Opfer fällt“. Philipp Zimmermann, Marc Hieble, Jonas Huber und Matthias Kanisch haben alle in der Grundschule bereits ein Instrument erlernt und sind drangeblieben. „Wir haben Spaß am gemeinsamen Abrocken. Nirgendwo sonst kann man so viel Unsinn treiben und dabei bejubelt werden“, sagt Matthias Kanisch.
(Foto: Tobias Paul)

So., 12. Juli, 19 Uhr

Minor Fall
Indie-Stadion-Rock
Mit ihrer Musik verbinden Minor Fall Indie-Pop mit Stadion-Rock, das immer wiederkehrende Thema ihrer Songs: Ängste, Träume und Hoffnungen junger Menschen. Alexander Wach, Johannes David Wimmer, Samuel Wimmer, Sebastian Wochenauer und Thomas Vanvolsem gründeten vor zwei Jahren ihre Band, deren Musik sich zwischen „verletzlichen Balladen und opulenten Songs“ bewegt. Vor allem „für ein paar magische Momente“ stünden sie gern auf der Bühne, erzählt Alexander. Ihr Traum: einmal im ausverkauften Olympiastadion spielen.

(Foto: Sebastian Baumann)

So., 12. Juli, 20 Uhr

Running Choke
Alternative-Pop-Rock
Was tun, wenn alle Bandmitglieder einen unterschiedlichen Musikgeschmack haben? Eigentlich ganz einfach: Man mische die vielen verschieden Stile – von Pop über Post-Rock bis hin zu Alternative-Rock. Eines ist bei dieser Band sicher: Es rockt! Die fünf Jungs Christian Beschowetz, Benedikt Seifert, David Friedrich, Walter Wahnsinn und Simon Weidmann sind allesamt Münchner Kindl – und ihre Herklunft beeinflusst auch ihre Musik: „Da wir alle Münchner sind, ist München auf jeden Fall ein zentraler Punkt in unserem Leben. Wenn wir Inspiration für ein schräges Solo brauchen, hören wir uns das Glockenspiel am Marienplatz an“, erzählt Walter Wahnsinn.
(Foto: Marion Laub)

So., 12. Juli, 21 Uhr

Weitere Informationen im Internet unter:

9. Juli: https://www.facebook.com/events/487758624723260/
10. Juli: https://www.facebook.com/events/1616726065212238/
11. Juli: https://www.facebook.com/events/833747646712696/
12. Juli: https://www.facebook.com/events/1417661705226514/

Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Elisabeth

Die Meteorologen
warnen vor einer Hitzewelle – Elisabeth freut’s. Ein 35 Grad heißes und damit das
hochsommerlichste Wochenende steht bevor! Für die nächste Woche verrät euch Elisabeth, wo ihr gleichzeitig die Sonne
genießen und meist kostenlos feiern könnt, zum Beispiel beim Türkenstraßen Open Air,  beim Sonntagsgefühl in der Villa Flora und natürlich steht auch das Stadt-Land-Rock-Festival auf ihrem Plan! 

Als großer Filmfan wollte ich eigentlich dieses Wochenende
nochmals im Kino verbringen – bei diesem wolkenlosen Himmel schaffe aber selbst
ich das nicht. Ein guter Kompromiss ist der letzte Abend vom kostenlosen Open
Air des Filmfests am Gasteig, „Swinging Munich“. Eine Woche dreht sich hier alles um fliegende Röcke, Tanzschritte und die
passenden Rhythmen. Am Freitag, 3.
Juli gibt es „Swing Kids“ von Thoma Carter zu sehen, Filmbeginn ist gegen 22
Uhr.

Davor ist noch genug Zeit, mir für 10 Euro ein Bändchen für
das begehrte Uni-Sommerfest im Hauptgebäude der LMU zu sichern und schon mal die Bühnen und die Kunstausstellungen
bei einem ersten Getränk zu erkunden. Nach dem Film radle ich schnell zur Uni
zurück, um ja nicht die Impro-Theatershow von der Bühnenpolka um 0:30 zu
verpassen. Danach schwing ich bis zum Ende noch selbst das Tanzbein.

Samstags mache
ich mich nach dem Ausschlafen gleich wieder auf nach draußen: Um 14 Uhr fängt
das Türkenstraßen Open Air an! Für einen Tag herrscht hier Ausnahmezustand: Die Straßen werden gesperrt,
ausnahmsweise darf sich kein Anwohner beschweren und bis Mitternacht draußen
gefeiert werden. An den Plattentellern stehen zum Beispiel die DJ’s aus dem
Crux und dem Lucky Who, dazu gibt es Essen und Trinken für meinen späten Brunch
in den umliegenden Cafés und Restaurants. Wenn es mir zwischendurch zu warm
wird, laufe ich einfach schnell in den Englischen Garten vor und kühle meine
Füße im Eisbach.

Am Sonntag habe ich die Qual der Wahl zwischen zwei Festivals im
Freien. In der Villa Flora kann man zum dritten Mal das Sonntagsgefühl spüren. Bei elektronischer Musik mit den bekannten Sonntagsgefühl-DJ’s und
ein paar Drinks im neu gestalteten Garten der Villa lasse ich das Wochenende mit
Freunden ausklingen. Vor 14 Uhr gibt es freien Eintritt für alle, die bis
Samstag auf Facebook zugesagt haben, danach kostet es 5 Euro. Alternativ lädt
auch der Munich Breakfast Club zum ersten Mal zum Open Air Brunch & House
Music
. Eigentlich sollte dieses Event schon am 4. Juni stattfinden, damals hatte
aber kurzfristig die Location abgesagt. Umso mehr freue ich, dass es nun
nachgeholt wird! Die Location ist nach wie vor geheim – es soll aber eine
Terrasse im Zentrum von München sein. Ab 12 gibt es ein Brunchbuffet mit
Live-Cooking-Stationen, ab 15 Uhr wird die Musik lauter und alle dürfen
mitfeiern. Für den Brunch muss man vorab reservieren.
Wer von den Feierlichkeiten vom
Wochenende noch Kopfweh und nach dem Brunch mehr Lust auf Ruhiges als auf
Elektromusik hat, geht am besten in den Hinterhof der Glockenbachwerkstatt. Ab
12 Uhr kann man bei freiem Eintritt über die Japandult schlendern. Unter dem Motto „Bavaria meets Japan“ sind hier ein
Kunsthandwerkmarkt und Kreativ-Workshops zum Mitmachen geboten.

Montags brauche
ich etwas Erholung vom feierlastigen und hitzigen Wochenende. Deswegen mache
ich am Nachmittag nach getaner Arbeit eine kleine Radltour zu einem der vielen
Badeseen im Umland – aus dem Münchner Norden ist für mich der Hollerner See eines
meiner Lieblingsziele. Hier ist das Wasser türkis und die kostenlose Badeanlage ist neu gestaltet
mit Liegewiesen, Strand und einem imposanten Turm der Wasserwacht. Nur von den
Geräten des Kieswerks sollte man sich fernhalten (auch wenn von dort ins Wasser
springen verlockend ist), sonst kommt die Wasserwacht in ihrem Boot schneller
angeschippert als man „Wasserbombe“ sagen kann. Auf dem Rückweg  lasse ich den Abend im Biergarten am Schloss
Schleißheim ausklingen und beobachte die Segelflieger, die vom Flugplatz
Schleißheim abheben. Falls ich für den Rückweg mit dem Radl keine Kraft mehr
hab, steige ich in Oberschleißheim gemütlich in die S-Bahn.

Das Filmfest ist zwar seit dem Wochenende vorbei – die „Warholmania“,
die dort mit einer Hommage an Andy Warhol und seine Filme eingeläutet wurde,
aber noch lange nicht. Die Kooperation zwischen dem Museum Brandhorst und dem
Filmfest München geht noch bis zum Ausstellungsende am 18. Oktober 2015.
Deshalb gehe ich aus erster
Nostalgie nach dem Filmfestende am Dienstag
um 18:30 ins Museum Brandhorst. Der Kunsthistoriker und Kurator Douglas Crimp
hält dort einen Vortrag zum Thema „FACE VALUE“.
Im Mittelpunkt stehen Warhols Stummfilme „Haircut“, „Blow Job“ und „Maria
Banana“.

Am Mittwoch mache
ich einen Ausflug nach Nürnberg zur Eröffnung der Jahresausstellung 2015 der
Akademie der Bildenden Künste
. Meine Begleitung ist ein Freund, der auf die Akademie in München geht, und
sich zwei Wochen vor der Münchner Jahresausstellung mal die Arbeiten der
Konkurrenz in Nürnberg ansehen will. Die Ausstellung öffnet um 19 Uhr. Wer mittwochs
arbeiten muss und die Werkschau trotzdem nicht verpassen will: Das große
Sommerfest zur Finissage beginnt um dieselbe Zeit am darauffolgenden Samstag.
Sollte der Ausflug doch nicht klappen, gehe ich am Mittwoch
um 19:30 ins Lost Weekend in München. Dort liest Barbara Murica aus ihrem Buch
„Gut leben“ mit anschließender Diskussion. Thema ist, ob und wie eine solidarische Gesellschaft jenseits des (Wirtschafts-)Wachstums
möglich ist.

Das Stadt-Land-Rock-Festival beginnt!, heißt es am Donnerstag.
Deswegen mache ich mich auf in den Olympiapark zum Tollwood. Bis Sonntag treten
hier in der Tanzbar junge Münchner Bands auf, die man entweder kennt und mag
oder kennenlernen sollte. Der Eintritt ist frei. Am Donnerstag gibt’s eine
bunte Mischung aus Indie, Klassikpop und Hip-Hop auf die Ohren. Jede Stunde eine
andere Band und eine andere Musikrichtung. Den Anfang machen Miriam Green &
Katja Khodos
, danach übernehmen Katrin Sofie F. und der Däne die Bühne. Taiga
Trece
rappt ab 21 Uhr und den Abschluss macht die Band Mighty Steel Leg
Experience
.

Am Freitag, den 10. Juli,
schaue ich zur Einstimmung auf den Abend nochmals auf dem
Stadt-Land-Rock-Festival vorbei. Dort spielen heute die Cassettes, The Living, die Band Birdwatchers
und zum Abschluss der Singer-Songwriter Matthew Austin, der irgendwie ein
bisschen wie Bob Dylan klingt. Danach geht’s auf eine Geburtstagsfeier: Das
Muffatwerk wird 22! Alle Areas von Biergarten über Ampere bis Muffathalle sind geöffnet, der
Eintritt ist frei. Zu hören gibt es unter anderem Jungle-Boogie-Rock’n’Roll von
Famous Naked Gipsy Circus und Folkrock von den Racing Glaciers aus Liverpool. Neben
sechs Bands treten auch vier verschiedene DJ’s auf den In- und Outdoor-Bühnen
auf.

Elisabeth Kagermeier

Stadt-Land-Rock-Festival: Das Programm steht fest!

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Was ist der Sound dieser Stadt? Ein vielfältiger Mix aus Rock, Pop, Folk und Hip Hop! Zu hören gibt es diese spannende Mischung von Münchner Newcomern auch dieses Jahr wieder beim dem Stadt-Land-Rock-Festival der Junge-Leute-Seite auf dem Sommer-Tollwood. Seit dieser Woche steht das Programm fest.

 Am Donnerstag, 9. Juli, geht es los mit Miriam Green & Katja Khodos (Foto: privat), Spokenbeat-Poetin Katrin Sofie F. und der Däne, Hip-Hopperin Taiga Trece und dem Folk-Duo Oda & Sebastian. Am 10. Juli wird der Sound britisch, es spielen: Die Garagepunk-Band Cassettes, The Living, die Birdwatchers aus Irland und Multiinstrumentalist Matthew Austin. Wer Singer-/Songwriter mag, wird den Samstag, 11. Juli, lieben. Auf der Bühne stehen: Antò Nio, die Schwester Henny und Johanna Gröblehner mit ihrer Band pourElise, Jasper Flynn sowie Ella Josaline. Zum Abschluss wird es am Sonntag, 12. Juli, rockig mit den Bands Running from Avalanches, Minor Fall und Running Choke.

Carolina Heberling