250 Zeichen Wut: Hässliches München

München hat so viele schöne Plätze zu bieten, aber von der Schönheit der Architektur ist momentan nicht so viel zu sehen.

Baustellen habe ich gerade genug in meinem Leben. Aber muss es dann sein, dass auch die Stadt, in der ich lebe, einer einzigen Baustelle gleicht? Der Odeonsplatz: Baustelle. Ciao Schönheit. Theatinerstraße: Baustelle. Sendlinger-Tor-Platz: Never-Ending-Baustelle. München, du kannst manchmal so hässlich sein.

Text: Ornella Cosenza

250 Zeichen Wut: Fest der Liebe

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Wenn am Weihnachtsbaum die Lichter brennen, unter dem Baum Dutzende Geschenke liegen, dann ist Heiligabend. Fest der Liebe. Schließlich schenken wir uns alle gegenseitig Liebe. Doch der Schein trügt.

Der Countdown läuft. Am Wochenende ist es soweit: Es weihnachtet wieder! Massenweise Fleischgerichte, unendlicher Konsum in den letzten Stunden, bevor die Läden schließen und dann Friede, Freude, Heiterkeit am heiligen Abend. Die Woche drauf wird dann mit den tollen Geschenken von Mami und Papi geprahlt. Super Sache, dieses Weihnachten. So viel Nächstenliebe! Sorry, aber: A) Im Dezembermonat Gutes tun und ansonsten keinen Blick nach links und rechts tätigen, das ist halt scheiß-scheinheilig. B) Die Feiertage im Höchstmaß der Massentierhaltung und des Konsums zu feiern, ohne auch nur ein Stückchen weiter zu denken, auch nicht geil.

Text: Anastasia Trenkler

250 Zeichen Wut: Gestresste Busfahrer

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Anorak, Schal, Mütze und Handschuhe sind ein Muss im Winter. Meistens geht man nur raus, wenn es nötig ist. Traut man sich dann doch mal raus, steht man bibbernd an der Bushaltestelle …und wartet vergebens auf den Bus.

Wenn andere die Arbeit ablegen, steigt bei ihnen der Stressspiegel auf das Tageshoch: Busfahrer fallen dem Berufsverkehr zum Opfer. Genervte Fahrgäste im Nacken, der Zeitplan ist schon längst überschritten. Mein vollstes Verständnis für eure Eile. Kein Verständnis aber dafür, dass ihr in der Hektik manche Haltestellen „überseht“… Ich hoffe, im Winter lasst ihr niemanden stehen.

Text: Hubert Spangler

250 Zeichen der Wut: Fake-Döner

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Krosses Fleisch, frisches Brot und ein, zwei selbstgemachte Saucen. Kann ja nicht so schwer sein.

Wenn man in München einen Döner essen will, bekommt man immer noch reihenweise lauwarmen Schwabbel, geschickt getarnt unter Zwiebelbergen und mit der immer gleichen geschmacksbefreiten Sauce garniert. Das Brot ist entweder trocken oder noch nicht fertig gebacken und die Zutaten werden so geschickt darauf verteilt, dass sie sich keinesfalls vermischen. Dafür zahlt man auch noch fürstliche Preise. München get your Döner straight!!1!

Text: Lukas von Stein

250 Zeichen Wut: Vorweihnachtsstress

Vorweihnachtsstress ist nur der verzweifelte Versuch einer Erklärung, warum man
schon das ganze Jahr seinen Aufgaben nicht hinterherkommt. Doch sind die übehaupt so
wichtig? 

Zu viele Aufgaben, zu wenig Zeit. Nie kriegt man alles erledigt. Es hilft kein Post-It, keine To-Do-Listen-App,
kein Zeitmanagementscoaching. Da fragt man sich: Gibt es nicht wichtigere Dinge
im Leben als das tägliche Halten des eigenen Stresslevels?

250 Zeichen Wut:

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Sommer adé,
Herbst okay. Aber.. dass das Fahrradl damit in erster Linie stillsteht und man
wieder auf die Münchner Verkehrsbetriebe, also die „Öffis“, angewiesen ist, widerstrebt
unserer Autorin dann doch sehr.

Grundsätzlich
bin ich dem Herbst ja sehr zugeneigt. Klar, spontan die Füße in die Isar dippen
hat sich vorerst erledigt. Auch kommt niemand mehr auf die Idee, sich für
BallaBeni-Eis bis zur Kreuzung in die Schlange zu stellen und damit die
Vorbeifahrenden zu amüsieren. Doch habe ich persönlich ebenso große Freude an Hokkaido-Sonderangeboten,
die jetzt allerorts im in der Oktobersonne leuchten. Was nun aber gar nicht
geht, sind Windböen und Nieselregen, nasse Fahrradsitze, träge S-Bahnen und
Bauarbeiten an der U2! Ach, und ja natürlich, der finster lauernde Viren-Mob!
Ob an Haltestangen oder Türgriffen, dir gegenüber oder zu deiner Linken: der
Feind in meinem U-Bahn-Abteil, er ist real! Oh du liebes Sommerrad, was wirst
du schmerzlich vermisst!

Text: Yvonne Gross

250 Zeichen Wut:

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Es ist soweit. Diese Woche ist Semesterstart und die ganze Stadt riecht nach Erstis. Und genauso zuverlässig kehrt damit jedes Jahr das Augenrollen unserer Autorin wieder.

An alle Erstsemester mit frischem
Immatrikulationshintergrund da draußen: auch eure euphorische Motivation wird bald vorüber sein. Wir sind nicht mehr in der Schule. Lasst bitte diesen Holzoptik Lamy-Füller zuhause. Und nein, ihr müsst nicht JEDES Tutorium besuchen. Manche Dinge findet man auch 2017 nur in Büchern und nicht bei YouTube oder Google. Nur eingebildete Papi-Söhnchen-Juristen parken direkt vor der Stabi. Und ja: es gibt auch noch andere Bibliotheken als die Stabi. Da lernt es sich meistens sogar besser und unbeobachteter. Und jetzt: alles Gute für’s Studium. Und auch, wenn ihr armen Küken es vom G8 nicht anders kennt: es geht nicht darum ganz, ganz schnell fertig zu werden, sondern darum möglichst viel mitzunehmen. Im Vorlesungssaal und auf Parties.

Text: Ornella Cosenza

250 Zeichen Wut: Wiesn-Lärm

Wieso zum Teufel bekommt die Wiesn eine Extra-Wurst in Sachen
Lärmschutz?

Elfeinhalb Monate lang genießt der Lärmschutz in München
höchste Priorität. Nur zur Wiesn weicht die dörfliche Stille konstantem Kreisch
und Rausch. Dirndl und Maßkrüge scheinen wohl weiterhin relevanter zu sein als Debattenkultur
oder gar Kunst. Horsti gefällt’s, mir nicht.

Text: Louis Seibert

250 Zeichen Wut: Christbaumkugeln auf Lack-Stelzen

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Ein für alle Mal:
ein Dirndl ist kein Mini-Rock. Wir tragen keine Nikes zur Tracht.

Und man hat bitte nicht auszusehen wie eine
Christbaumkugeln auf Lack-Stelzen.

Schon klar! Sich jedes Jahr erneut über die Wiesn aufzuregen, das ist out. Mir aber egal, also lasst mich doch grantig sein. Trinkt so viel ihr wollt, zahlt so viel ihr wollt, lallt so viel ihr wollt. Aber zieht euch doch bitte, bitte anständiger an! Diesen Modeschock erleben wir Jahr für Jahr und dennoch kann und will ich mich davon nicht erholen. Nein, ein Dirndl ist kein Mini-Rock. Nein, wir tragen keine Nikes zur Tracht. Und bitte – hört auf “I wui hoam nach Fürstenfeld” zu singen, während ihr ausseht, wie glitzernde Christbaumkugeln auf Lack-Stelzen. Des muass doch ned sei!

Text: Anastasia Trenkler

250 Zeichen Wut: Sommer Adieu!

Ja, wir alle haben es begriffen: Der Herbst feiert seinen Einzug. Unsere Autorin hat die Schnauze voll von all’ dem Gejammer und freut sich auf die nächste Jahreszeit.

Die Temperaturen sinken, Sommerkleider müssen Wollschals
weichen und wir alle jammern im Chor: „Was soll der Mist? Wir hatten doch grade
noch 28°C!“Ja, ja, der Herbst ist da und noch viel schlimmer: O’zapft werd a
boid! Was viele bibbernd und frierend leider nicht vertstehen: Herbst ist gar
nicht so beschissen, Wiesn hin oder her. Denn Herbst bedeutet auch: Keine
nervigen Flamingo-Pool-Foto-Sessions auf Instagram, keine schlecht
gestylten, unvorteilhaften Sommeroutfits in den Fußgängerzonen, keine
Grillabende, der Schrecken aller Vegetarier, kein Urlaubsneid via Social-Media.
Tja, ihr Herbst-Hater! Darauf trink‘ ich erst Mal ‘nen
Kamille-Tee!

Text: Anastasia Trenkler